14.06.17 Proyecto Life Garajonay

Wer in den letzten Monaten durch den Nationalpark gestiefelt ist, hat sich vielleicht gewundert, was da so alles aus dem Gebüsch geschnitten wird, wieviel da gearbeitet wird. Mit dem Projekt Garajonay Vive – Garajonay lebt – wird hier versucht, die Regeneration des Waldes zu unterstützen und zukünftige Brände zu verhindern.

Abgebrannte Kiefern als Zeitzeugen des Brandes 2012

GOMERA VIVEwar im Bereich von Pajarito, im östlichen Teil des Nationalparkes unterwegs.

Der Brand im August 2012 hatte eine grosse Fläche mit wertvollen Lorbeerwäldern und Fayal-Brezal zerstört. Noch jetzt stehen als Zeitzeugen die Reste der abgebrannten Kiefern (Pinus radiata) in der Landschaft herum.

In einem gross angelegten Regenerationsprojekt, finanziert mit 1,5 Mio Euro von der Europäischen Union, versucht man nun mit Köpfchen den Wald nicht nur wiederherzustellen, sondern auch zu verhindern, dass in Zukunft wieder Waldbrände so gross werden können.

Gassenschneiden zur nachfolgenden Aufforstung mit lebenden Barrieren

Dazu werden momentan Gassen in die frisch aufgewachsene Vegetation aus „Codeso“ oder Drüsenfrucht (Adenocarpus foliolosus) geschnitten, in die man später Gagelbäume pflanzen will.

Der Hintergrund ist der, dass scheinbar die Faya oder Haya, der Gagelbaum (Myrica faya) als lebende Brand-Barriere dienen kann, da er wesentlich schlechter brennt als die Buschvergetation bzw als die Baumheide (Erica arborea).

Die Baumheide stellte den grössten Teil der abgebrannten Vegetationsmasse und bildet zusammen mit dem Gagelbaum die Baumheiden-Gagelbaum-Gesellschaft in den besonders feuchten Gipfellagen und den Randbereichen des Waldes.

Mit der Vegetation kommen die Insekten zurück: Kardinal

Die Firma Tragsa, die den Zuspruch für den Regenerationsplan bekommen hat, ist damit momentan sicher einer der grössten Arbeitgeber auf La Gomera, zumal sie sich auch um viele andere Wiederherstellungsarbeiten auf der Insel kümmert.

In jedem Fall ist es eine Freude, zu sehen, wie die Vegetation sich erholt und mit unbändiger Kraft spriesst und gedeiht und wer jetzt grade in die Zone von Pajarito geht, wird von einer Vielzahl von Heimkehrern begrüsst. Zu denen gehört dann auch einer der Schmetterlinge, die sich eher im Wald aufhalten, der Kardinal (Pandoriana pandora). Daneben sind enorm viel Bienen, Heuschrecken, Schmetterlinge und Vögel unterwegs.

Abgesehen davon ist aber auch die Aussicht allein schon einen Besuch in der Gegend wert…..

Fantastische Aussicht auf den Roque Agando