09.01.21 Wer bekommt das Tellur?

Gebietsansprüche auf Tropic. Graphik: Canarias ahora.

In einer heutigen Notiz von Canarias Ahora befürwortet der Präsident der autonomen Region der Kanarischen Inseln, Angel Torres, die Ausbeutung der Tellurvorkommen in den Gewässern südwestlich der Kanaren um den Seamount „Tropic“ – „wenn dies produktiv sei, die Umweltbestimmungen respektiert werden und es sich für die Kanarische Bevölkerung lohnt“.

Situation des Seamounts „Tropic“. Graphik IGM.

Das Problem dabei liegt nicht nur darin, dass der Abbau möglicherweise ernsthafte und nicht überschaubare Probleme für die Umwelt mit sich bringt, sondern in diesem Fall hat auch Marokko ein Wörtchen mitzureden. Auf der beiliegenden Graphik wird die Position von „Tropic“ in diesem Ringen verdeutlicht. Sollte die internationale Gemeinschaft die Ansprüche Marokkos auf die südlich gelegenen Territorien von West-Sahara unterstützen, liegt Tropic näher an Marokko als bei den Kanaren und „wir“ schauen in die Röhre. Nachdem der Noch-Präsident der USA kürzlich die Ansprüche Marokkos anerkannt hat, was für die in der Warteliste stehenden europäische Firmen einen harten Nackenschlag bedeutete, geben die sich jetzt wahrscheinlich auf der Fussmatte unseres Präsidenten die Klinke in die Hand.

mögliche Umweltprobleme. Graphik: Greenpeace.

Die Frage dürfte sein, ob der grosse wirtschaftliche Druck, wenn es denn an die Ausbeutung gehen sollte, nicht zu stark werden wird, so dass unser leicht unstabiler „Pakt der Blumen“, wie die Regierungskoalition auf den Kanaren genannt wird, nicht darunter kollabieren würde.