Die in den letzten Wochen gefallenen Niederschläge lassen die Insel aufatmen. Die Stauseen im Barranco de la Villa laufen über!
In San Sebastian selbst strömte am vergangenen Freitag, dem 08.01., eher ein kleiner Fluss zu Tal. Allerdings kam nicht nur Süsswasser durch das Bachbett zum Meer …
Seit Jahren war nicht so viel Regen gefallen. Wüstenstaub, der sich auf der gesamten Oberfläche abgelagert hatte, Gesteinsabrieb, alles wurde weggewaschen. Von der Hafenmole sah es entsprechend braun aus, wenn man ins Wasser schaute.
Über diesen Zeitraum konnten sich alle möglichen Abfälle in den Hängen und Seitentälern sammeln, bevor sie jetzt von den Fluten mitgerissen wurden. So kommt der Strand von San Sebastian derzeit nicht gerade attraktiv daher: Neben Bergen pflanzlichen Materials findet man grosse Mengen Müll. Der Verein Ventana al Mar war im Rahmen des Projektes Implamac für die Mikroplastikproben des Winters vor Ort.
Zu Beginn des durchgezogenen Tiefdruckgebietes blies der Wind (zum Beispiel am Mittwoch, dem 06.01.) direkt aus der Hafenmündung in Richtung Strand, was einige Möwen und ein Seidenreiher nutzten, um die dort strandenden Meerestiere zu verspeisen.
Bei einer nachträglichen Auswertung vom 12.01. konnten wir hauptsächlich Krebse, Schnecken, Seesterne und Muscheln finden.
Möglicherweise war der Zufluss von Schlamm und Süsswasser für den Tod der Tiere verantwortlich.
Die Analyse des eingespülten Mülls ergab hingegen eine erstaunlich grosse Zahl von Zigarettenkippen, Bonbonpapieren, Kabelbindern und Wegwerfhandtüchern.
Diese Notiz soll die Freude über die gefallenen Niederschläge nicht schmälern. Die Situation ist aber ein klarer Hinweis dafür, dass alles, was wir an Land zurücklassen, am Ende im Meer landet.