06.02.21 Küstenspaziergang mit speziellen Funden

Verschiedene Schalen von Schnecken und Muscheln und ein Schwamm

Grosse Wellen und starker, auflandiger Wind haben in diesen Tagen eine Menge Sachen an die Küste gespült, die sonst seltener zu sehen sind. Sogar einige schwere Muschelschalen, wie das einer Stachelauster konnten wir gestern in La Puntilla am derzeit steinigen Strand finden.

Da unser Wasser eher nährstoffarm ist, findet man ja recht selten Schalentiere, vor allem Muscheln haben beinah Raritätenstatus. So sind die Stachelauster (Spondylus senegalensis), die Kammmuschel (Bractechlamys corallinoides) und die Feilenmuschel (Lima hians) unter unserer Funden schon etwas Besonderes.

Portugiesische Galeeren vor La Puntilla

Wahrscheinlich ist das Meer bei den enormen Wellen am vergangenen Montag und auch am Mittwoch sehr tief durchwühlt worden, so dass auch Sandböden, die in grösseren Tiefen normalerweise ein ruhiges Dasein fristen, davon betroffen waren.

Schnecken sieht man schon häufiger, schliesslich gedeihen sie in grossen Mengen an unseren flachen Felsenküsten. Dort ernähren sich die meisten von ihnen von Algen, die sie von den Felsen abraspeln. Napfschnecken, Turmschnecken, Purpurschnecken und Kauris waren sogar mit mehreren Exemplaren vertreten.

kleiner, vom Sturm verblasener Papageienvogel

Dazu gab es die bei solchen Wetterlagen häufiger angespülten Segelquallen und Portugiesischen Galeeren. Bei beiden handelt es sich um Staatsquallen, die als grosse Kolonnien an der Wasseroberfläche segelnd ihr Dasein fristen. An der Küste haben sie nichts verloren und verenden dort. Trotzdem sollte man die Galeeren nicht berühren, die Tentakel nesseln immer noch stark, solange sie feucht sind.

Ein trauriger Fund war dagegen ein kleiner Papageienvogel, vielleicht ein ausgebüchster Unzertrennlicher, den der Sturm aus seinem Käfig befreit hat, oder der von Afrika hierher verweht worden ist.

Schaum bildet sich in Gewässern mit reichlich organischem Material bei starkem Wellengang

Die Playa del Inglés wurde besonders vom Wind heimgesucht. Regenfälle haben wahrscheinlich viel organisches Material ins Meer gespült und die aufgewühlten Sedimente haben dazu beigetragen, dass der Strand mal wieder in Schaum gebadet erschien.