La Mérica

ZEC ES7020127: Risco de la Mérica. Das Schutzgebiet von La Mérica ist weitgehend unbekannt, obwohl hier eine der bedrohtesten Eidechsenarten der Welt beschützt werden soll. Die Rieseneidechse La Gomeras (Gallotia bravoana) lebt nur da, wo keine Katzen und Ratten hinkommen.

Die dem Meer zugewandte Front ist der Lebensraum der Rieseneidechse La Gomeras

Das Gebiet:

Die steile, in Abschnitten senkrechte Felswand von La Mérica ist nach Ansicht der Geologen durch einen grossen Erdrutsch entstanden, dessen Materialien sich zum Teil noch immer an ihrem Fuss auftürmen. In einem sauberen Abbruch ist eine selbst für die Verhältnisse La Gomeras sehr unzugängliche Wand entstanden, in der sehr wenige Lebewesen Fuss fassen können. Sehr deutlich sieht man hier die angeschnittenen Schichten aus mehreren Millionen Jahren Inselgeschichte. Wahrscheinlich war der gesamte Bereich an der Basis der Klippen und in den mittleren Lagen der Südseite der Insel für die Eidechsen geeignet, aber nach der Besiedelung durch den Menschen wurden sie durch die Konkurrenz von Schafen und Ziegen und die Bedrohung durch Katzen und Ratten in die allerletzte Nische verdrängt.

Das Schutzgebiet ist fast von allen Seiten unzugänglich.

Die Wand gehört zu den trockensten Zonen der Insel und ist den gelegentlich sehr starken Winden aus nördlichen Richtungen ausgesetzt. Es gibt nur wenige „Andenes“, schmale Balkone über den einzelnen Basaltschichten, auf denen sich Vegetation ansiedeln konnte.

Die Rieseneidechse:

Von den Früchten und jungen Trieben der Pflanzen ernähren sich die letzten Rieseneidechsen. Sie waren der Wissenschaft seit langem aus Funden von Knochen bekannt, galten seit dem 15. Jh. als ausgestorben. Erst 1999 konnte ein Exemplar lebend gefunden werden.

Diese Rieseneidechse lebt in der Aufzuchstation in Valle Gran Rey

Im ersten Versuch gelang es, 6 Eidechsen ausfindig zu machen. Bei einem so beschränkten Verbreitungsgebiet und so wenigen Exemplaren war klar, dass es sich um eine der bedrohtesten Eidechsenarten handeln musste. Im Nachhinein (2004) wurde die Population auf etwa 100 Tiere geschätzt. Trotzdem dauerte es noch von 2001 bis 2006, bis ein Plan zur Wiederherstellung der Populationen ins Leben gerufen wurde.

Zukunft:

Seitdem versucht man zwar erfolgreich, die Tiere in einem dafür angelegten Eidechsenzentrum zu züchten. 2013 wurden die ersten Tiere ausgewildert, auch andere Klippen der Insel wurden in den darauf folgenden Jahren mit eigenen Populationen bestückt. Allerdings sind nicht alle Orte für die Eidechsen geeignet und bisher haben sie sich an den meisten Stellen nicht halten können.

Schichtungen in der Wand von La Mérica

Die hauptsächlichen Futterpflanzen, Kleinie, Plocama und Harzklee, sollten anwesend sein, die Zahl der Sonnenstunden pro Tag scheint sehr wichtig zu sein, vor Allem sollten so wenig wie möglich Räuber vorhanden sein.

Da die Auswilderungsplätze also genauso unzugänglich sein müssen wie die Wand von La Mérica, ist eine Kontrolle und damit eine Überprüfung des Erfolges der Massnahmen sehr problematisch.

Im Bild sieht man die Seile in der Wand von La Mérica, mit denen die Techniker sich den Zugang sichern. Umso wichtiger ist es, dass dieses Schutzgebiet weiter seinen Namen verdient. Wer in der Umgebung, wie zum Beispiel am Playa del Inglés, Katzen füttert oder Essensreste für Ratten zurücklässt, tut den Eidechsen sicher keinen Gefallen.