Krebstiere

Hier finden Sie Krabben, Garnelen, Hummer, Camarones und Gambas. Zuerst werden die wichtigsten Gruppen grob beschrieben und dann die häufigsten Arten in der Küstenzone in einer Galerie gzeigt.

Es gibt eine Vielzahl von Namen innerhalb dieser Gruppe, die zum Teil irreführen. Nordseekrabben gehören wissenschaftlich zu den Garnelen.

Garnelen:

Felsengarnele (Palaemon elegans)

In fast allen Gezeitentümpeln bis in die obersten Bereiche findet man, wenn man genau hinsieht, die fast durchsichtige Felsengarnele. Mit ihren blauen Scherenbeinen knabbern sie gerne an zur Abkühlung ins Wasser gehaltenen Füssen herum, um ihren ohnehin allumfassenden Speiseplan zu erweitern. Selten erreichen die langgestreckten Körper mit Hinterleib und Schwanz eine Länge von mehr als 4 cm.

Krabben:

Rennkrabbe (Grapsus grapsus) Häutungshemd

Die Krabben gehören, wie die Garnelen, zur Gruppe der Decapoden, der Zehnfusskrebse. Innerhalb dieser unterscheiden sie sich durch den bei den Krabben unter dem Brustbereich eingefalteten Hinterleib. Durch diese Umgestaltung erhalten sie die typische rundliche oder quadratische Form, die sie von den anderen Krebsen unterscheidet. In den kleinen Spalten der oberen Gezeitenzone im oder ausserhalb des Wassers, verstecken sich die Strandkrabben. Sie sehen aus der Entfernung meist schwarz-grau aus, zeigen aber bei näherem Hinsehen eine marmorartige Zeichnung. Nach kurzer Zeit kommen sie bereits vorsichtig aus den Löchern hervor und beginnen in direkter Nähe die Algen abzuweiden.

Rennkrabbe (Grapsus grapsus)

An den Molen oder an schwer begehbaren Felsen sieht man häufig die scheuen, grossen, schwarzen Rennkrabben, die im Alter eine rote bis gelbe Färbung auf den Beinen annehmen. In der Jugend sind sie schwarz gefärbt und zeigen einige feine, weisse Punkte. Man kann sie von den anderen Krabben auch an ihrem abgerundeten Panzer unterscheiden. Auf der Flucht können sie auch schon mal einen halben Meter weit springen, was dem interessierten, etwas zu nah gekommenen Fotographen gleich daran erinnert, wie sie heisst. Hier heissen sie Cangrejo Moro und werden eher wegen ihrer Qualitäten als Köder geschätzt.

Einsiedlerkrebse:

Einsiedlerkrebs (Pagurus anachoretus)

Einsiedlerkrebse haben einen seitlich gekrümmten Hinterleib mit stark verkürzten Beinen, der es ihnen erlaubt, sich in den gewundenen Schneckengehäusen einzupassen. Die vorderen Beine sind dagegen lang, um die Schale ziehen zu können. Die Augen sind schwarz mit weissen Punkten und die beiden Scheren braun mit schwarzen Spitzen und von annähernd gleicher bis deutlich unterschiedlicher Grösse. Auf dem Speiseplan stehen verschiedene kleine Wirbellose sowie Aas. Sie besetzen die Schalen vieler verschiedener Schnecken, bevorzugen aber scheinbar zunächst die der Kreiselschnecken, später die der Leistenschnecken. In der Gezeitenzone findet man meist Exemplare von 1 – 2 cm Grösse. Bei Gefahr ziehen sie sich vollständig ins Gehäuse zurück, das dann leer zu sein scheint.

Seepocken und Entenmuscheln:

Seepocke (Chthamalus stellatus)

Die insgesamt häufigste oft übersehene oder ignorierte Art der Krebse in der Gezeitenzone ist die gemeine Seepocke. Hierbei handelt es sich um einen etwa 1/2 cm messenden, stark abgewandelten Krebs, der sich unterhalb der Grenze zur Spritzwasserzone mit dem Rücken am Boden festsetzt und neben dem Chitinpanzer zahlreiche Kalkplatten zu seinem Schutz aufbaut. Diese Kalkplatten werden bei Ebbe luftdicht verschlossen, während bei Flut aus einem kleinen Spalt einige, mit vielen feinen Verästelungen ausgestatteten, Beine herausragen und das Wasser filtern.
Für gewöhnlich kommt sie in so grossen Mengen vor, dass sie in der Gemeinschaft einen hellen Streifen formt, welcher die Obergrenze der Gezeitenzone markiert. Auf diese Weise ist es dem eingeweihten Betrachter immer möglich zu sagen, ob gerade Ebbe oder Flut ist. Einigen von Ihnen wird er auch deshalb bekannt sein, weil er uns in der rutschigen Gezeitenzone sichereren Halt bietet, aber auch schon mal unseren Füssen übel mitspielt.