Fleckendelfine

Fleckendelfine sind kleine, sehr verspielte Tiere, welche auf den Kanaren in sehr grossen Gruppen Fischschwärmen folgen.

Überblick:

junge Fleckendelfine

Grösse: 160 – 198 cm

Gewicht: 80 – 143 kg

Beute: Fisch und Tintenfisch

Merkmale: Jungtiere hellgrau, ältere Tiere immer dunkler und fleckiger, Bauch weiss, ausgeprägte Melone, schlanke Schnauze

Beschreibung:

Sie reifen im Alter von 8 bis 15 Jahren mit einer Länge von 165 cm (Weibchen) oder 170 cm (Männchen) heran. Es ist nicht bekannt, wie alt Fleckendelfine werden.

Der Rücken ist dunkelgrau mit hellen Flecken bei den erwachsenen Exemplaren. Ein hellerer Streifen führt von den Augen zur Finne, weshalb sie auch Zügeldelfine genannt werden. Die jüngeren Tiere können leicht mit Jungtieren des Tümmlers verwechselt werden, da beide eine hellgraue Tönung und eine deutlich abgesetzte Melone besitzen.

Verhalten:

Makrelen und Fleckendelfine im offenen Wasser

Vor allem die Jungtiere sind sehr neugierig und verspielt. Sie kommen schnell ans Boot, schwimmen in der Bug- oder der Heckwelle oder einfach mit dem Boot um die Wette. Die Gruppen mit Erwachsenen und Babys sind eher zurückhaltend und reagieren seltener. Fleckendelfine ernähren sich sowohl tags als auch nachts von Fischen und Kopffüssern. Wenn sie jagen, treiben sie ihre Beute an der Oberfläche zusammen, um sie so in ihren Fluchtmöglichkeiten zu limitieren. Dort kommen gewöhnlich die Sturmtaucher dazu und beteiligen sich am Bankett.

Gelegentlich bemerkt man schon über Wasser die Laute der Fleckendelfine. In der Tonaufnahme hören sie ein typisches Klangspektrum mit Pfiffen und Clicks. Gegen Ende der Aufnahme schwimmen die Delfine weg, und man hört den Motor eines nahen Bootes.

Bei den Öktouren haben wir immer ein Unterwassermikrofon dabei und bei guten Bedingungen lauschen wir in die andere Welt….

Verbreitung:

Fleckendelfine sind sehr häufig küstenfern zu beobachten, meistens in Gruppen von 40 – 70 Tieren. Da sie das ganze Jahr über beobachtet werden, mutmasst man, dass es eine konstante Population gibt.

Bedrohungen:

Probleme mit der Fischerei und der Wasserverschmutzung gelten als grösste Probleme für die Fleckendelfine.

In einer Studie aus dem Jahr 2018 wird empfohlen, die kanarische Population der Fleckendelfine als „verwundbar“ einzustufen, da in ihrem Fettgewebe ein relativ hoher Gehalt an polychlorierten Biphenylen (DDT und ähnliche) gefunden wurde. Das Fettgewebe von 45 % der getesteten Tiere enthielt Mengen, die in der Nähe der Grenzwerte lagen.

„Contamination status by persistent organic pollutants of the Atlantic spotted dolphin (Stenella frontalis) at the metapopulation level“ von Paula Mendez Fernandez et al. erschienen 2018 in Elsevier.