Grosse Tümmler

Grosse Tümmler sind die grössten hier vorkommenden Delfine. Bis zu 3,5 m Länge erreichen diese potenten, oft küstennah lebenden Jäger.

Überblick:

Zwei Grosse Tümmler vor der Küste von Valle Gran Rey

sehr häufig
küstennah
Gruppen: 10 – 15
Grösse: 250 – 370 cm
Gewicht: 150 – 650 kg
Beute: Fisch und Tintenfisch
Farbe: grau, Bauch weissrosa
ausgeprägte Melone, kurze Schnauze

Grosse Tümmler sind massige und robuste Delfine, bekannt aus Delfinarien und der Serie „Flipper“. Babys werden nach einer 10 – 12-monatigen Tragzeit meist Ende des Sommers mit etwa 120 cm geboren, 1,5 bis 2 Jahre gesäugt und erreichen mit 10 – 13 (m) bzw. 7 – 12 Jahren (w) und 290 bzw. 260 cm die Geschlechtsreife. Sie werden 40 – 50 Jahre alt.

Verbreitung bei den Kanaren

Im Südwesten Teneriffas und Gran Canarias leben stabile Gruppen von etwa 200 Tieren und im Südwesten La Gomeras sowie im Osten von Lanzarote und Fuerteventura gibt es ebenfalls häufige Sichtungen. Von 313 identifizierten Tieren sind 36 Exemplare auf den Inseln Teneriffa, La Gomera, La Palma und El Hierro angetroffen worden. Der in der spanischen Artenschutzliste als gefährdet eingestufte Grosse Tümmler wird in der Liste 2 der FFH-Richtlinie geführt, weshalb hier auf den Kanaren eine Reihe von Schutzgebieten jeweils im Südwesten der Inseln eingerichtet wurden.

Breach Sequenz

 

Verhalten

Liebesspiele

Tümmler sind weniger verspielt als andere Delfine, kommen aber gelegentlich in die Nähe des Bootes, um in der Bugwelle zu spielen. Manchmal kann man sie bei akrobatischen Sprüngen beobachten. In den meisten Fällen werden in der Nähe von Booten die normalen Verhaltensweisen wie “Nahrungssuche”, “Kontaktpflege” mit den anderen Gruppenangehörigen oder “Ausruhen” durch ein zögerliches Abwarten oder spielerische bootsbezogene Verhaltensformen ersetzt.

In der Aufnahme hören Sie mehrere Exemplare aus einer etwa 100 -köpfigen Gruppe von Tümmlern etwa 2 Meilen vor Valle Gran Rey. Sehr deutlich kann man drei verschiedene Klangtypen erkennen: Pfiffe, Clicks und Stöhnende Laute.

Es besteht eine ausgeprägte Rivalität zwischen Männchen der gleichen Gruppe und den dominanten Tieren unterschiedlicher Gruppen, die sich beissen, rammen und unter Wasser drücken. Gegenüber Fleckendelfinen, die möglicherweise einen Nahrungskonkurrenten darstellen, ist agressives Verhalten beobachtet worden. Auch bei den Pilotwalen, die sich durchaus zur Wehr zu setzen wissen, tauchen die Tümmler mit aggressivem Verhalten auf. Wir haben sie sogar schon dabei beobachten können, dass Tümmlermännchen sich mit Pilotwalweibchen paaren.

Bogenförmiger Sprung – Eintauchen an der gleichen Stelle

Ernährung

Jagdsprung

Hauptsächlich fressen sie Fisch und Kopffüsser. Tümmler sind bekannt dafür, sich gruppenspezifische Strategien zur Jagd anzueignen. Manchmal treiben sie Fischschwärme aus der Tiefe nach oben, um sie dann in direkter Nähe der Wasseroberfläche in ihren Fluchtmöglichkeiten einzuschränken und dort zu jagen. Das Exemplar im ersten Bild hat einen kleinen Thunfisch bei diesem Sprung in die Luft mitgerissen und ihn beim Eintauchen geschnappt.

Fisch erbetteln

Auf dem zweiten Bild sehen Sie einen Tümmler, der sich bei den Fischzuchten auf Teneriffa einen Fisch „erarbeitet“. In anderen Zonen jagen sie Meeräschen auf Sandbänke, schliessen Fischschwärme durch Blasennetze oder aufgewirbelten Schlamm ein oder benutzen gar Schwämme als Werkzeuge, um sich nicht zu verletzen.

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