Libellen sind grosse, langgestreckte Insekten, die sehr gut fliegen können, farbenfroh und geheimnisvoll. Aber können Sie nun stechen, beissen oder sonstwie lästig werden?
Mit ihren grossen Facettenaugen mit bis zu 30.000 Einzelaugen sind sie wahrscheinlich die bestsehendsten Insekten.
Der langestreckte Hinterleib stabilisiert den Flug. In 6 –8 Wochen haben sie Zeit, einen Partner zu suchen und sich fortzupflanzen, dann hat es sich ausgeschwirrt. In der Nähe von Bachläufen kann man sie gut beobachten, wenn sie sich sonnen, Konkurrenten vertreiben oder Weibchen umschwärmen.
Unter den Edellibellen (Aeshnidae) ist die bis zu 8 cm Grosse Königslibelle (Anax imperator, caballito del diablo) die bekannteste Art. Meistens ist sie in der Nähe von Gewässern oder in feuchterer Umgebung zu finden, kann aber weite Strecken zurücklegen und auf der Suche nach Futter auch im Hochgebirge auftauchen. Die Weibchen machen ihre Eier unter Pflanzenresten im Wasser fest. Ihre Larven können die Kiefer bis zu einem halben Zentimeter weit öffnen und fressen sogar grosse Kaulquappen. Zur Fortbewegung nutzen sie neben den Beinen das Atemwasser, das aus den im Hinterleib versteckten Kiemen expulsiert wird. Die Kleine Königslibelle (A. parthenope) ist im hinteren Teil des Hinterleibs gräulich braun gefärbt und die Schabrackenlibelle (Hemianax ephippiger) zeigt einen komplett braungelbem Hinterleib. Die beiden letzteren kommen auf La Gomera nicht vor, was die Bestimmung dort einfacher macht. Die Schabrackenlibelle erreicht uns aber nach starken Wüstenwinden, sie kommt aus dem tropischen Afrika hierher.
Die auffälligste „echte Libelle“ ist die Feuerlibelle (Crocothemis erythraea). Die samtig rot gefärbten Männchen leuchten uns oft in Bächen oder Tümpeln im Schluchtgrund entgegen. Sie unterscheiden sich von anderen roten Libellen durch komplett rote Augen und einen breien roten Hinterleib ohne schwarze Zeichnung.
Da die Weibchen meist eine unterschiedliche Färbung aufweisen als die Männchen, ist die Bestimmung oft nicht ganz einfach.
Auf den Kanaren leben zehn verschiedene Arten von Libellen (Die Arten La Gomeras sind hervorgehoben):
Anax imperator, Anax parthenope, Hemianax ephippiger, Ischnura sahariensis, Crocothemis erythraea, Orthetrum chrysostigma, Sympetrum fonscolombei, Sympetrum nigrifemur, Trithemis arteriosa, Zygonix torridus.
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