Auch im Sommer leuchten die Niederungen vieler Schluchten durch Plantagen oder Riesenschilf satt grün. In den Tälern fliesst das in den Gipfellagen gefallene Wasser zum Meer hinunter.
Das ganze Süsswasser war natürlich in seinem Ursprung Regenwasser und ist dann in den Untergrund eingesickert, um anderswo wieder zu Tage zu treten. Einen enorm wichtigen Anteil daran haben die feinen Wolkentröpfchen des Passatnebels, die nur in den Gipfellagen dicht genug sind, um der Vegetation das lebenswichtige Nass auch zukommen zu lassen.
Am Ende fliesst oder sickert das ganze Wasser durch den Talgrund zum Meer. In Regenphasen kann die Wasserzufuhr enorm ansteigen, wichtig ist die dauerhafte Durchfeuchtung des Untergrundes. Auch bei extremer Trockenheit würde am Ende eines langen Sommers in einigen sehr tief eingeschnittenen Schluchten immer noch Wasser fliessen oder sickern.
Auf La Gomera wären das ganz sicher der Barranco de la Villa in San Sebastian, der Barranco del Valle de Gran Rey, el de Hermigua, el de Erques, el de Vallehermoso…
Durch bereits weiter oben abgeleitetes Wasser wie in Erques, wo der Grossteil des Wassers auf den trockenen Bergrücken bei La Dama auf die Banannenplantagen geleitet wird, verändert sich die Lage in grossem Masse, aber durch die seitlich sehr steil aufragenden Felsbereiche sickert immer noch ein bisschen Wasser nach.
Wer meint, sich hier gleich mit Süsswasser versorgen zu können, der sei daran erinnert, dass man niemals unterhalb von einer menschlichen Ansiedlung oder Bereichen mit Viehzucht das Wasser aus dem Bach trinken sollte.
Weiden, Riesenschilf, Stechbinse, Wasserminze, Kresse, Palmen, Wasserdost