Hier werden verschiedene Vögel zusammengefasst, die man vor allem in der Nähe von Wasserspeichern oder an der Küste beobachten kann. Dazu gehören Reiher, Ibisse, Enten und Rallen.
Ordnung Schreitvögel oder Storchenvögel (Ciconiiformes)
Reihervögel (Ardeidae)
Als auffälligster Vogel der Küsten jagt der Seidenreiher (Egretta garceta, garceta común, 56 cm) auf der Suche nach den kleinen Tümpelfischen ganzjährig (Lanzarote und Teneriffa) an den Küstengewässern. Er ist meist der einzige Reiher an den Küsten und aufgrund des weissen Gefieders leicht auszumachen. Vor allem im Winter kann man ihn auch in grösserer Zahl auf allen Inseln antreffen, zum Beispiel in der Nähe der Fischzuchten (Mehr als 200 Tiere an den Klippen der Montaña de Guaza im Süden Teneriffas). Der dunkelgraue Schnabel und die gelben Füsse kennzeichnen den ansonsten dem Silberreiher ähnelnden aber viel kleineren südeuropäischen Vertreter der Familie.
An den Wasserspeichern und Teichen im Inland kann man auch den leicht erkennbaren Graureiher (Ardea cinérea, Garza real, 95 cm), den gelbschnabeligen Kuhreiher (Garcilla buyera, Bubulcus ibis, 50 cm) und die in der Dämmerung aus ihren Verstecken auffliegenden Nachtreiher (Nycticorax nycticorax, Martinete, 62 cm) finden. Die versteckt lebenden Dommeln wie die Zwergdommel (Ixobrychus minutus, 75 cm, Avetorillo común) sind nahe verwandt, seltener kann man den Rallenreiher (Ardeola ralloides) antreffen.
Ibisartige (Threskiornithidae)
Aus der Familie kommen der Löffler (Platalea leucorodia, Espatula, 85 cm) und als besonders seltener Gast der heilige Ibis unter den Durchreisenden an den grossen Wasserspeichern im Inland, zum Beispiel von Teneriffa, vor.
Ordnung Gänsevögel (Anseriformes)
Entenvögel (Anatidae)
In den Süsswasserspeichern ist die Wahrscheinlichkeit, den einen oder anderen Entenvogel zu treffen, recht hoch. Die meisten Enten, denen man unterwegs begegnet, sind domestiziert. Die Rostgans (Tadorna ferruginea, Tarro canelo, 68 cm) brütet mittlerweile auf Fuerteventura und im Winter kommen regelmässig aus Europa bekannte Arten wie die Stockente (Anas platyrhynchos, Añade real) hierher. Vor allem die östlichen Inseln sind auch Zwischenstationen für die jährlichen Züge zwischen Afrika und Europa, zum Beispiel für Spiessenten (Anas acuta, Añade rabudo), Löffelenten (Anas clypeata, Pato cuchara). Vogelbegeisterte finden in den Zugzeiten oder im Winter gelegentlich aus Amerika verdriftete Seltenheiten wie die Ringschnabelente.
Ordnung Kranichvögel (Gruiformes)
Rallen (Rallidae)
Das Teichhuhn (Gallinula chloropus, Polla de Agua, 33 cm) lebt in Süsswasserspeichern oder Teichen mit vegetationsreichem Ufer und brütet von Februar bis August jeweils 6 – 8 Eier in zwei aufeinander folgenden Brutphasen aus. Von diesen kommen nur jeweils 1 – 2 Küken durch. Sie ernähren sich von Insekten und deren Larven, Schnecken, Würmern, aber auch von Blättern, Früchten und jungen Trieben der Wasservegetation und der Pflanzen der Umgebung.
Das Blässhuhn (Fulica atra, Focha Común, 38 cm) lebt auf T, GC, G und F., wo es in einigen wenigen Wasserspeichern mit geringem Vegetationsanteil brütet. Auf den anderen Inseln kann man gelegentlich Ausflügler beobachten. In den Monaten von Oktober bis April sind zusätzlich Überwinterer zu sehen. Sie fressen alles, sind aber in erster Linie vegetarisch orientiert. Algen und Wasserpflanzen werden von der Oberfläche gesammelt oder tauchend hochgezerrt.
